PatientInnenstelle Bremen
Entwicklung
Die PatientInnenstelle entwickelte sich aus einem Arbeitskreis betroffener PatientInnen und interessierter BürgerInnen.
PatientInnen haben es schwer, eigenverantwortliches Handeln durchzusetzen und auf die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung Einfluss zu nehmen, obwohl sie doch das Gesundheitssystem finanzieren und es ihnen dienen soll. Im September 1993 nahm die PatientInnenstelle als Projekt des GesundheitsLaden Bremen e.V. ihre Arbeit auf.
Die PatientInnenstelle informiert, berät, unterstützt und begleitet BürgerInnen, Versicherte, PatientInnen z.B. bei Beschwerden über Mängel in der Gesundheitsversorgung und bei Verdacht auf Behandlungssfehler. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Vermittlung von Betroffenenkontakte zur gegenseitigen Unterstützung, Initiierung von Gesprächskreise, Gesundheitspolitik, Patientenvertretung, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit..
Ein soziales, solidarisches und demokratisches Gesundheitssystem, in dem BürgerInnen/Versicherte/PatientInnen gleichberechtigte Partner sind, orientiert sich an den Bedürfnissen der PatientInnen.
Leitlinien der Patientenberatung
Wir sind Mitglied der BundesArbeitsGemeinschaft der PatientInnenstellen – BAGP und nutzen ein gemeinsames Beratungskonzept. Die BAGP als fachlich-politische Arbeitsgemeinschaft von regionalen unabhängigen PatientInnenstellen stützt sich vereinsrechtlich auf die GesundheitsAkademie e.V. als gemeinnützigen Trägerverein.
Wir verstehen uns als unabhängige Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle zu allen Fragen im Gesundheitssystem, des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und als Anlaufstelle für Menschen, die sich engagieren wollen.
Wir sind parteilich und lassen uns von den aus langjähriger Beratungstätigkeit mit Ratsuchenden gewonnenen Erfahrungen leiten und bieten Unterstützung und Ermutigung nach dem Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe.
Wir beraten Sie unabhängig, vertraulich und kostenlos. Auf der Suche nach Informationen und Lösungen bieten wir Ihnen Hilfe und Unterstützung – telefonisch oder persönlich in unserer Beratungsstelle.
Wir bieten Informationen, Beratung, Erfahrungsaustausch und Öffentlichkeitsarbeit, um die Stellung der PatientInnen im Gesundheitssystem stärken.
Wir sind unabhängig von Kostenträgern und Leistungserbringern im Gesundheitssystem und finanzieren uns über Selbsthilfeförderung, Mitglieds-Beiträge, Spenden und durch Leistung ehrenamtlicher Tätigkeit.
Sie haben Fragen zum Gesundheitssystem oder Probleme mit dem Arzt, Krankenhaus oder der Kranken- und Pflegekasse?
- Aufklärung über PatientInnenrechte und Stärkung der Gesundheitskompetenz
- Information und Beratung bei Problemen und bei Beschwerden über Mängel in der Gesundheitsversorgung, über Ärzte und Krankenkassen, z.B. bei Verdacht auf Behandlungsfehler
- Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
- Patientenvertetung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und auf Landesebene in Gremien der gesundheitlichen Selbstverwaltung
- Kooperation mit anderen Einrichtungen (z.B. Selbsthilfe), Institutionen u.a.
Unsere Forderungen zur "Bürgerorientierten Beteiligung im Gesundheitssystem" lauten
auf Bundesebene:
- Verbesserung der Rechtsstellung der BürgerInnen durch ein zu verbesserndes Patientenrechtegesetz (§§ 630a-h BGB)
- Absicherung im Schadensfall durch ein Ausgleichssystem mit angemessener Entschädigung oder durch einen Entschädigungsfonds
- Ermittlung des Sachverhalts durch das Gericht von Amts wegen
- Beweislastumkehr zu Lasten der ÄrztInnen
- Aufbau von neutralen, anbieterunabhängigen Schlichtungsstellen mit paritätischer Besetzung für Konflikte im Gesundheitssystem
- Einführung von neutralen, anbieterunabhängigen Begutachtungsstellen
- Pflicht zum Abschluss von Berufshaftpflichtversicherungen für Leistungserbringer
auf Landesebene:
- Einrichtung einer Gesundheitskonferenz
- Etablierung einer Patientenbeauftragten
- Verbesserung der Versorgungssituation im ambulanten Bereich